Das erste Verkehrsmittel, das breiteren Bevölkerungsgruppen problemlose Mobilität über größere Entfernungen ermöglichte, dürfte die Eisenbahn gewesen sein. Denn wer konnte sich schon ein Pferd oder eine Postkutschenreise leisten? Und auch von der Entwicklung des Automobils hatten zunächst nur ausgesprochen wohlhabende Menschen einen Nutzen. Anders war das mit Motorrädern…
Jetzt ist er doch recht schnell und kalt gekommen, der Winter. Gab es im Oktober noch den einen oder anderen schönen Tag, kam der November recht kalt und nass, also so wie er früher immer war. Zeit die Winter-Schrauber-Aktivitäten zu starten.
Im Wintersemester 1989/90 steckte ich mitten in den Abschlussprüfungen des Studiums und schrieb meine Diplomarbeit. Und weil man nicht ein ganzes Semester lang den ganzen Tag von morgens bis abends schlaue Sätze schreiben kann, verzog ich mich ab und zu in meine improvisierte Kellerwerkstatt und brachte meine Honda auf Vordermann. Schließlich hatte ich zum Sommer mein Diplom in der Tasche und die Honda war wieder topfit.
Nach der unvergesslichen Schottland-Reise 1990 ließ mich das Fernweh Richtung Nordwesten nicht mehr los. Ich wollte unbedingt nochmal in den Norden der Insel fahren, diesmal aber noch weiter die Westküste hinauf. Die Honda war inzwischen ein altes Gebrauchtmotorrad mit über 100 000 Kilometern auf der Uhr, lief aber immer noch zuverlässig. Diesmal sollte mich mein ehemaliger Kommilitone und Mitbewohner Burkhard mit seiner 450er Kawasaki begleiten.
Der September beschert uns gerade noch ein paar richtig heiße Tage. So heiß, dass es für’s Arbeiten ums Haus und für’s Motorradfahren am Nachmittag manchmal fast zu heiß ist. Und der Juni war schon extrem heiß, danach gab es auch viel Regen. Für die Natur und unser Grundwasser gut, für meine Weintrauben zu viel.
Seit Ende Oktober 2019 hatte sie waidwund in der Garage vor sich hingedämmert. Jetzt strahlt sie endlich wieder und trompetet ihren unvergleichlichen Sound durch die beiden Roadster-Tüten.
Höchste Zeit, endlich den Mann vorzustellen, der mich nachhaltig ins Schrauben eingeführt hat und ohne den sich meine Motorradkarriere wahrscheinlich weniger intensiv entwickelt hätte. Im Mai 1978 habe ich meine Honda CB 400 Four gekauft. Zu der Zeit war ich regelmäßiger Besucher des inzwischen ältesten noch existierenden selbstverwalteten Jugendzentrums in Deutschland. Und vor dessen Tür lernte ich im Herbst 1978 jemanden kennen, mit dem ich die meisten Motorrad-Kilometer abgespult habe und mit dem ich noch heute gerne auf Motorrad-Tour gehe.
Der Winter hat sich endlich verabschiedet, aber ich habe ihn kaum zum Schrauben genutzt. Also treibt mich das schöne Wetter nun öfter in meine Werkstatt, damit die Motorräder mal startklar gemacht werden.
Im Jahr 2000 machte ich mich mit meiner Frau auf den Weg nach Korsika. Unsere vorherigen Motorradreisen waren nicht rund gelaufen. Auf dem Weg in die Toskana einige Jahre zuvor gaukelte uns ein eingeklemmter Kurbelgehäuse-Entlüftungsschlauch einen undichten Motor vor, sodass wir nach sechzig Kilometern kehrtmachten und auf das Auto umstiegen. Dabei wäre das Problem in wenigen Minuten lösbar gewesen. Und in Norwegen stoppte ein defektes Getriebelager die Honda. Es sollte für lange Zeit die letzte längere Motorradreise werden.
1998 war Norwegen das Ziel der ersten gemeinsamen Motorradreise mit meiner Frau. Ausgerechnet auf dieser Tour sollte die Honda ihren ersten und bislang einzigen kapitalen Schaden erleiden, sodass wir nicht mehr vor Ort reparieren und auf Achse heimreisen konnten.
1981 ging es gemeinsam mit meiner Freundin gleich noch mal nach Irland. Diesmal wollte ich mich dort mit meinem Freund treffen, der damit eine der ersten langen Touren mit der nagelneuen Triumph Tiger unternahm.
Im September 1980 war Kreta als Ziel angesagt. Sowohl der „Autoput“ als auch die traumhaft schöne Küstenstraße Jugoslawiens waren in jenen Jahren extrem unfallträchtig. Wenig einladend also für besonders gefährdete Motorradfahrer. Zudem hätten An- und Rückfahrt viel wertvolle Urlaubszeit und Finanzmittel verbraucht, die wir lieber für Kreta nutzen wollten.
1980 sollte nach den tollen Eindrücken vom Vorjahr die Reise erneut nach Irland gehen. Und weil alle potenziellen Mitreisenden letztendlich doch nicht mitkamen, ging ich mit der Honda alleine auf Achse.
Langsam pirscht sich die neue Saison heran. Bei strahlendem Wetter haben wir uns zu unmenschlicher Morgenstunde auf den Weg zur Motorradmesse Dortmund gemacht. Dort sollte die komplett aus Einzelteilen neu aufgebaute Honda CB 400 Four von Piet (dem IT-ler dieser Website) das Ausstellungsspektrum des CB-750-Four-Clubs ergänzen.
1979 war es endlich so weit. Das Abi war gemacht, anschließend drei Monate bei Bosch gejobbt und die Reisekasse verdient. Die erste wirklich lange Tour mit einem langstreckentauglichen Motorrad sollte nun nach Irland gehen.
Endlich ein richtiges Motorrad. Zwar nur eine Honda CB 125 Disc, aber immerhin eine nagelneue Zweizylinder-Maschine mit Scheibenbremse. Mehr gab das Schülerbudget, hauptsächlich gespeist aus Ferienjobs, nun mal nicht her.