Rennstrecke

Schottenring Grand Prix

Ein Besuch des Schottenring Grand Prix war bei mir die Initialzündung.

Armin

Mir war bis dahin der Ort Schotten und seine Rennsportgeschichte völlig unbekannt, und ich will sie hier auch nicht noch mal erzählen, das kann man andernorts nachlesen. In jedem Fall aber lohnt sich ein Besuch, denn wo kann man klassischen Rennsport noch so wie in den fünfziger oder sechziger Jahren erleben: Eine Leitplanke, zwei Lagen Strohballen und dahinter steht man als Zuschauer. Es ist schon ein irres Gefühl, wenn einem die Renner einen Meter unter der Nase vorbei donnern.

Über viele Jahre habe ich mich mit meinem Freund Albert in Schotten getroffen, um einmal jährlich ein feines Rennwochenende zu erleben. Damals noch als Zuschauer.

Das Fahrerlager und die Campingwiese lagen nebeneinander, und es gab mehr Motorräder, als man sich an einem Wochenende in Ruhe hätte ansehen können.

Die Atmosphäre war klasse. In den Anfangsjahren gab es noch reichlich Teilnehmer in den Vorkriegsklassen, die ihre Renner ausgestattet mit Trapezgabel und Starrahmenheck ausgesprochen engagiert um die Ecken scheuchten. Und auch in den Klassen der fünfziger und sechziger Jahre sah man immer mehrere Norton Manx, Matchless und AJS am Start. Heute ist sowas schon recht selten. Und die Gespann-Fahrer liefern immer wieder eine sehenswerte Show ab.

Mit der Eintrittskarte hat man auch freien Zugang zum Fahrerlager, wo stets auch geschraubt, gegrillt und sich zugeprostet wurde. Eine herrlich entspannte Atmosphäre.

Leistungsstarke Motorräder der siebziger Jahre waren Ende der Neunziger auf dem verwinkelten Stadtkurs nicht zugelassen, zu hoch schien damals das Risiko. Wie sagte Peter mal zu mir: „In Schotten fährt man für die Zuschauer, also höchstens bei achtzig Prozent, alles andere ist auf diesem Kurs zu riskant.“

Inzwischen dominieren in Schotten die Japaner, die alten Klassen zeigen sich massiv ausgedünnt. Auch die Zuschauerzahlen sind in den letzten Jahren niedriger ausgefallen. Ein wenig schade ist das schon, aber ein Ausflug nach Schotten lohnt sich trotzdem noch immer.

Einfach sauschade, dass Fotos keinen Originalton haben …