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Der Mann an der Tastatur

Nachwuchsförderung mal anders

Armin

Ich denke, es ist langsam an der Zeit, mal den Macher dieser Website in den Fokus zu nehmen und vorzustellen. Mein Sohn Piet studiert Informatik. Sicherlich ein Berufsfeld, dem man eine gute Zukunft prognostizieren kann. Und obwohl ich den PC lange beruflich und auch privat viel nutze, wäre das sicherlich einer der letzten Studiengänge gewesen, für den ich mich hätte erwärmen können. Viel zu Mathematik-lastig und viel zu abstrakt. Aber mein Vater, von Haus aus technischer Zeichner und in der Fernmeldetechnik und Satelliten-Konstruktion tätig, hätte sich über meine Entscheidung, Diplom-Pädagoge zu werden, sicher ähnlich geäußert.

Seiner Zeit voraus: E-Mobilität Anfang der 2000er

Vor einigen Wochen meinte Piet: „Papa, ich finde, du brauchst eine Website.“ Tatsächlich hatte ich mich vor einiger Zeit mal damit auseinandergesetzt und dann aber schnell entschieden, dass Aufwand und Ertrag in keiner auch nur halbwegs akzeptablen Relation stehen würden und ich auch gar nicht genug Zeit und Lust habe, mich nun in ein weiteres, mir unbekanntes Thema reinzufuchsen.

Erste Rennstreckenerfahrungen: Bobbycar-Rennen Federath

Piet wollte nun aber das im Studium erworbene Know-How mal in die Praxis umsetzen. Es sollte kein vordefiniertes Raster irgendeines üblichen Anbieters werden, nein, er wollte so viel wie möglich selbst programmieren. Was dazu führte, dass er an manchem Knackpunkt in der Programmierung stundenlang arbeitete, oft einen anderen Ansatz wählen, Fehler korrigieren oder einen neuen Anlauf nehmen musste. Wer schon mal einen Classic-Racer aufgebaut hat, wird Parallelen erkennen.

So ein viertaktender Single hat doch mehr Klasse

Vor einigen Tagen war das Projekt dann so weit gediehen, dass es online gehen konnte. Da diese Website ebenso wie meine Motorrad-Schraubereien keinen gewerblichen Zielen dient, sondern wie mein Zweirad-Hobby einer ganz privaten Just-For-Fun-Motivation folgt, soll sie nur den Kreis der Freunde und der Gleichgesinnten ansprechen. Ich bitte alle Besucher, dies stets im Hinterkopf zu haben.

Wenig Aufwand, viel Spaß: Pumuckl-Fahrrad mit Seitenwagen

Bleibt die Frage: Fährt der Bub auch Motorrad? Hat er auch Benzin im Blut? Er war etwa zwei Jahre alt, als er am Eingang zu unserem Grundstück immer mit seiner Mutter darauf gewartet hat, dass ich mit dem Motorrad auf dem Heimweg von der Arbeit um die Ecke komme. Er war dann nicht zu halten und durfte auf dem Tank sitzend die letzten Meter bis zur Garage mitfahren. Mit vier bekam er ein Minibike, mit dem er dann auch mal in der Brombeerhecke gelandet ist. Ganz besonders geliebt haben er und seine Schwester das Pumuckl-Fahrrad, an das ich einen Seitenwagen geschweißt hatte. Mit der Nachfolgevariante sind sie dann auch mal im Graben gelandet.

Dahlemer Binz: Kartfahren ist auch okay
Oschersleben: Auch Fotografieren und Filmen waren zeitweise interessant

Ob es zu den Bikers’ Classics nach Spa, wo ein Bekannter einige Jahre auf einer Rob-North-Trident gestartet ist, ging oder nach Oschersleben, er wollte mit. So hat er im Alter von neun Jahren auch einen Vier-Stunden-Ritt auf dem Sozius durch die Eifel und die Ardennen bei außerordentlich niedrigen Temperaturen trotz blauer Lippen klaglos weggesteckt, um anschließend in der Box am Laptop zu sitzen und den Crew-Mitgliedern an der Boxenmauer aktuelle Rundenzeiten und Platzierung durchzugeben.

Bei den Bikers’ Classics in Spa in einer Box entdeckt: Die 125er Honda hat ihn sofort begeistert
Zieleinlauf nach dem Vier-Stunden-Rennen: Noch knistert der heiße Motor, aber die Sitzprobe muss sein
Auf dem Heimweg durch das Ahrtal
Fachsimpeln am Nürburgring
Hockenheim 2012

Und obwohl der Laptop inzwischen das Lieblingsbetätigungsfeld war, kam mit sechzehn der Umstieg vom ÖPNV auf eine Honda CBR 125, die er im Moment noch fährt. Eine Stunde Verkehrsübungsplatz auf meiner 400 Four führte dann zu seiner Entscheidung, ein Angebot von mir anzunehmen: Ich baute eine weiter CB 400 Four komplett aus meinem Ersatzteilfundus auf. Die Story werde ich bald auch mal erzählen.

Manches wiederholt sich doch: Mattschwarz war die Farbe der Wahl (Man betrachte das Foto meiner Kreidler anno 1975)
Mit den „Senioren“ im schwäbischen Hinterland unterwegs

Ob’s die Inspektion an der CBR oder der Einbau des schweren Vierzylinders ist, wenn ich Hilfe brauche, packt er mit an. Dabei zeigt er durchaus ein gutes technisches Verständnis und geschickte Hände. Trotzdem ist das Schrauben bislang nicht sein Hobby. Muss es auch nicht sein, schließlich tun wir am liebsten, was uns am meisten Spaß macht. Mir hat Schrauben anfangs gar keinen Spaß gemacht. Ölige Finger, aufgeschlagene Knöchel und keine Ahnung von einer Materie mit sieben Siegeln – wenn es ging, hab ich’s vermieden. Spaß hat das Fahren gemacht. Und da ich finanziell stets knapp war, musste ich notgedrungen irgendwann schrauben, um fahren zu können. Und mit dem auf diesem Weg nach und nach erworbenen Know-How fing dann doch der Spaß am Schrauben an. Trotzdem: Wenn ich die freie Wahl hab, fahr ich lieber …

Erste Sitzprobe auf der frisch „geTÜVten“ 400er, aufgebaut aus Teilen aus dem Fundus