Film & Foto

Filmtipps

Es ist im Moment bestes Wetter, aber noch saukalt. Klar, echte Windgesichter schreckt das nicht ab, die ersten habe ich in den letzten sonnigen Tagen schon gesehen. Aber nach fünfzehn durchgefahrenen Wintern zwicken meine alten Knochen bei diesen einstelligen Temperaturen dann doch schnell mal. Auf’s Sofa flätzen und einen Film schauen ist also eine Option.

Armin

Why We Ride

„Easy Rider“ stelle ich jetzt hier nicht vor, der Film sollte hinlänglich bekannt sein, ist nach wie vor klasse, aber es wurde alles Wesentliche dazu zig Mal gesagt. Fangen wir doch mit einer einfachen Frage an: Warum fahren wir Motorrad? Motorradfahrer sind keine homogene Gruppe, sie kommen aus allen sozialen Schichten und allen Altersklassen. Entsprechend variieren die Motive trotz aller Gemeinsamkeiten und Schnittmengen doch immer wieder. Der amerikanische Film „Why We Ride“ gibt einen Überblick, gut erzählt, mit Humor, aber auch mit der üblichen Überdosis amerikanischem Pathos. Ich finde, trotzdem sehenswert.

Treffer

Wenn die älteren Semester noch mal die Atmosphäre der späten siebziger und frühen achtziger Jahre im Ruhrpott atmen wollen oder wenn die Jüngeren mal sehen wollen, wie das zu Papas Zeiten war, sei „Treffer“ empfohlen. Ein relativ unbekannter Film von Dominik Graf mit Top Besetzung: Dietmar Bär, Barbara Rudnik, Tayfun Bademsoy und Max Wigger, alle noch sehr jung.

Der Schluchtenflitzer

Und weil wir gerade bei der Atmosphäre der Siebziger sind: Seht Euch „Schluchtenflitzer“ an. Unsere Kreidler-Moppeds in einer der Hauptrollen. Bayern, auf dem Land, einfach herrlich. Lang liegend auf „Zwei Räder, Ein Brett – Kreidler Florett“, den gerissenen Gaszug in der Hand, durch einfaches daran Ziehen für Vortrieb sorgend. Wer braucht schon einen Gasgriff. Ich musste so lachen, weil ich mich gut daran erinnern kann. Für Tatort-Fans: Eine sehr junge Eva Mattes spielt auch mit.

25 km/h

Es soll ja immer noch Leute geben, die ihn nicht kennen: „25 km/h“. Gute Story, klasse Schauspieler, viel Humor, aber trotzdem keine seichte Unterhaltung. Das Road-Movie ist auch eine liebevolle Hommage an „Easy Rider“.

On Any Sunday

Kommen wir zur schnellen Fraktion. „On Any Sunday“ ist ein Dokumentarfilm, der die amerikanische Rennszene vor rund fünfzig Jahren porträtiert. Für die damaligen Möglichkeiten, aber auch noch aus heutiger Sicht, bietet er spektakuläre Aufnahmen. Ich muss zugeben, ich habe ihn erst recht spät entdeckt, denn eigentlich gilt er in der Szene als Klassiker. (Ich empfehle die „2 Disc Collector’s Edition“.)

Mit Herz und Hand

Und auch dieser Film zählt zu den sehr bekannten Klassikern: „Mit Herz und Hand“. Für alle, die ihn noch nicht kennen ein Muss! Anthony Hopkins in Höchstform.

Love, Speed & Loss

Faszinierend und auch anrührend wird die Geschichte von Kim Newcombe und den König-Rennmaschinen unter anderem mittels vieler privater Super-Acht- und Ton-Aufnahmen, die Janeen Newcombe aufgezeichnet hat, erzählt. Ein besonderes Juwel unter den Dokumentarfilmen zum Thema Motorrad. Sehr sehenswert!

One Day In June

„One Day In June“ erzählt eine jener unglaublichen Geschichten. Mike Hailwood, Ex-Weltmeister und einer der begnadetsten Motorrad-Rennfahrer der sechziger Jahre, eng verbunden mit den Rennställen von MV Agusta und Honda, kehrt mit einem gehandicapten Bein nach einem schweren Formel-Eins-Unfall und elf Jahren Abstinenz von Motorradrennen auf die Isle of Man TT zurück. Mit einem Motorrad, dem kaum jemand echte Siegchancen einräumt. Aber dem Meister gelingt das Unmögliche. Eine echt irre Geschichte.

Road

Eine mindestens genauso faszinierende Geschichte ist die der nordirischen Dunlop-Familie, insbesondere die von Joey Dunlop. Es gibt darüber einige Dokumentarfilme, aber keiner ist so packend und verstörend wie der Film „Road“. Nichts für zu empfindsame Menschen, denn er geht echt an die Nieren.

Mit diesem Programm schafft ihr’s in den Frühling …