Film & Foto

8-mm-Film wird digital

Vor einiger Zeit habe ich von meinem Vater Fotoalben, Negative und Dias übernommen, die zum Teil noch von meinem Großvater stammen. Das Familienarchiv sozusagen. Und eine ganze Kiste mit 8-mm-Filmen, die mein Vater gedreht hat. Gefilmt hat er, solange ich denken kann. Der älteste Film ist noch schwarz-weiß und stammt etwa aus dem Jahr 1962.

Armin

Negative und Dias digitalisiere ich seit geraumer Zeit selbst. Da dies ein enormer Zeitfresser ist, bieten sich die kalten Wintertage (siehe oben) dafür an. Etwa die Hälfte meiner analogen Fotos habe ich bislang in die digitale Form überführt. Höchste Zeit, vor allem die Farbnegative und Dias haben über die Jahre doch stark gelitten.

Aber wie schützt man 8-mm-Film vor dem Verfall. Nicht nur Verfärbung sind hier ein Thema, das Filmmaterial wird spröde, Klebestellen brechen und die Perforation leidet mit jedem Abspielen. Nun gibt es Dienstleister, die diesen Retter-Job übernehmen, aber die Preise sind knackig. Den ganzen Karton digitalisieren und nachbearbeiten zu lassen, hätte mich einen ordentlichen vierstelligen Betrag gekostet. Also mal wieder selbst in die Hand nehmen.

Es werden Systeme angeboten, die mit Vorsatzlinsen vor der Handykamera arbeiten. Mir schien jedoch ein System, das Bild für Bild aufzeichnet und dann in eine MP4-Datei umwandelt unter Qualitätsaspekten sinnvoller. Zumal ich eine solche Datei in meiner Schnittsoftware anschließend schneiden und nachbearbeiten kann. Und das ist dringend nötig, da vor allem die frühen Farbfilme Sequenzen haben, die unter massiver Verfärbung leiden. Solche Verfärbungen lassen sich in der Schnittsoftware zumindest etwas abmildern. Dazu kommt, dass beim Digitalisieren die nach Jahrzehnten der Lagerung ausgetrockneten Klebestellen gerne brechen. Ich kann mit dem von mir angeschafften Gerät dann die Aufnahme stoppen und den gebrochenen Film einfach neu einfädeln. Dann starte ich eine neue Aufnahme und füge später die Dateien in der Software wieder zusammen. Außerdem neigen die Aufnahmen bei ‚ausgenudelter‘ Perforation oft unter ständigen Bildsprüngen. Dies lässt sich in der Schnittsoftware über eine Funktion deutlich reduzieren, die eigentlich für unruhige Aufnahmen von Action-Cams oder Drohnen gedacht ist. Ein erster Test mit Filmaufnahmen aus meiner alten Heimat aus dem Jahr 1971 hat die Ausgangsqualität erheblich verbessert, und der Film hat inzwischen seinen Weg ins dortige Stadtarchiv gefunden.

Der Somikon-Scanner digitalisiert Bild für Bild.

Das von mir angeschaffte Gerät dürfte aus chinesischer Fabrikation stammen, und wird im Netzt unter unterschiedlichen Herstellernamen zu einem akzeptablen Preis angeboten. Bei genauerer Betrachtung ist aber erkennbar, dass es stets derselbe Scanner ist. Meiner stammt von der Firma Somikon. Die Bedienung ist recht simpel, man sollte aber während des Scannens dabei bleiben, auch wenn das Digitalisieren deutlich länger dauert, als ein einfaches Abspielen. Nur so nimmt man wahr, wenn mit dem alten Material ein Problem auftritt, und man eingreifen sollte. Für Oldtimer-Liebhaber hier eine kleine Zusammenstellung von unterschiedlichem Material, das den Weg von analog nach digital genommen hat.