Film & Foto

Von analog nach digital

1972 habe ich mit dem Fotografieren begonnen. Analog. Auf Film. Schwarz-weiß.

Armin

Für die Jugend von heute unvorstellbar, liefert doch jedes mittelmäßige Smartphone eine bessere Bildqualität als damals ein durchschnittlicher Fotoapparat. Mein Vater war Hobby-Super-8-Filmer, also hatte er ein wenig Grundwissen und besorgte immerhin eine Spiegelreflex-Kamera, aber das ist eine andere Geschichte.

Heute stehe ich vor dem Problem, die alten Negativ-Filme und Dias zu digitalisieren. Zum einen, um sie unter anderem für diese Website verwenden zu können, zum anderen, um sie dauerhaft zu erhalten. Zwar sind bislang Negativ-Streifen und selbst alte Glasplattenaufnahmen und Mikrofiche haltbarer als digitale Datenträger, denn diese muss man immer wieder auf neuere Datenträger umkopieren, um sie zu erhalten, während die analogen Medien inzwischen deutlich über hundert Jahre alt sind. Dennoch: Viele meiner alten Filme, insbesondere Farb-Negative und Dias haben in den über fünfzig Jahren, die ich nun fotografiere, deutlich gelitten. Nicht alle, aber viele.

Der Grund dürfte darin liegen, dass ich stets knapp bei Kasse war. Zwar habe ich meist gutes Filmmaterial benutzt, das nützt aber wenig, wenn das Labor ein sehr kostengünstiges war und billiges Material verwendet hat. Auch mangelnde Sorgfalt, um Zeit zu sparen, dürfte da an der Tagesordnung gewesen sein. So ist auf Filmstreifen zum Beispiel immer wieder erkennbar, dass bei und nach der Entwicklung offensichtlich nicht ausreichend gewässert wurde und die Chemie weiter gearbeitet hat. Insbesondere da, wo der Film auch während der langjährigen Lagerung noch ein wenig Restlicht abbekommen hat. Im Moment digitalisiere ich auch deutlich älteres Material zurück bis in die fünfziger Jahre, sogar bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Ist schon interessant, dass diese Filmstreifen und Fotos oft deutlich weniger Alterungsspuren aufweisen als jene aus den siebziger und achtziger Jahren.

Wirklich hochwertige Scanner sind für den Privatanwender kaum bezahlbar. Also habe ich erste Digitalisierungsversuche mit einem Billigscanner eines No-Name-Herstellers gemacht. Eigentlich hat das ganz passabel funktioniert, aber leider hat sich dann der alte Satz „Wer billig kauft, zahlt zweimal.“ bestätigt. Die Scans an sich waren okay, aber der Scanner war ein regelrechter Staubmagnet. Sehr schnell sammelte sich im Scanner Staub, Fussel und so weiter, die dann auf jedem Scan zu sehen waren. Öffnen und reinigen? Fehlanzeige. Auch ausblasen mit Pressluft-Spraydose funktionierte nicht. Im Gegenteil, nach kurzem Pusten entsteht durch den kühlenden Effekt reichlich Kondenswasser, das mit der Pressluft dahin transportiert wird, wo man es keinesfalls haben will.

Nach einer längeren Pause habe ich mich dann nach einem besseren Gerät umgesehen und bin auf den Rollei-Photo-Dia-Film-Scanner PDF-S 240 SE gestoßen. Das Gerät ist einfach zu bedienen und liefert brauchbare Ergebnisse ab. Nur das Einfädeln der Speicherkarte ist etwas fummelig. Natürlich kann es die Alterungsspuren nicht wegzaubern, aber immerhin kann man Belichtung und Farben beim Scannen nachjustieren. Bei Schwarz-Weiß-Filmen funktioniert das ganz gut, bei Farbfilmen nutze ich lieber meine Bildbearbeitungssoftware (Cyberlink PhotoDirector 2011). Zumal ich dann auch gleich hartnäckig am Film klebende Fussel und Staubkörner, die beim Abpinseln nicht entfernt wurden, digital retuschieren kann.

Vor der Bildbearbeitung
Nach der Bildbearbeitung