Rennstrecke

Let’s Race!

Immer dran denken: Gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben!

Armin

Ein altes Motorrad instand halten oder restaurieren – das hatte ich nun schon öfter gemacht. Zerlegen, Teil für Teil aufarbeiten, defekte Teile reparieren oder ersetzen, Teile durch bessere Lösungen ersetzen. Der Weg ist eigentlich vorgezeichnet. Am Ende soll ein fahrbares Motorrad im bestmöglichen Zustand und meist möglichst nah am Auslieferungszustand heraus kommen. Auf Basis einer Serienmaschine eine konkurrenzfähige Rennmaschine aufzubauen, ist eine völlig andere Geschichte, erfordert andere Kompetenzen. Man verändert ein einziges Teil, und schon müssen als Folge davon fünf oder zehn weitere Teile modifiziert werden. Hier sind Know-How und Kreativität gefragt, und darin liegt der Reiz.

Oschersleben

Nach meinem High-Sider in Hockenheim gleich beim ersten Start habe ich diesen schnellen Formel-Eins-Kurs erst mal einige Zeit gemieden. Oschersleben schien geeigneter, um sich in das Thema zu finden. Ein schöner Kurs, der Anfängern wie Profis immer wieder Spaß macht.

Nachdem ich mich die ersten Jahre erst mal ein wenig „ins Thema fahren musste“ und auch die Honda nach und nach verbesserte, hatte ich noch ein entscheidendes Aha-Erlebnis. Einige sehr schnelle Fahrer rauschten in manchen Kurven in derartigen Schräglagen scheinbar spielerisch an mir vorbei, dass ich mich manchmal fragte, wie so was möglich ist. Klar, ich bin keine zwanzig mehr, es gibt bessere Fahrer als mich, es gibt bessere Fahrwerke als die der Japaner aus den Siebzigern, und ich ließ immer ein Mindestmaß an Reserve, schließlich habe ich Familie. Trotzdem irritierte mich das Thema. Besonders als mir in Oschersleben dann mal Vorder- und Hinterrad in Schräglage gleichzeitig anfingen wegzuschmieren, während es der Fahrer vor mir noch doller trieb.

Meine Reflexe sind immer noch gut, ich fing die Fuhre ab, und die Schrecksekunde war auch schnell überwunden. Ich hatte zwar beim Aufbau des Renners hochwertige Reifen montiert, aber eben aus Kostengründen Straßenreifen. Und die waren nun auch schon nicht mehr neu. Also entschied ich mich, diesmal doch in Rennreifen zu investieren.

Schotten
Nürburgring

Danach war es, als hätte ich andere Fähigkeiten und ein anderes Motorrad. Dass der Unterschied so gewaltig sein würde, hatte ich nicht erwartet. Inzwischen hatte ich auch meine Abneigung gegen Hockenheim abgelegt und startete regelmäßig dort.

Hockenheim
Schleiz

Schleiz lernte ich als tollen Kurs kennen. Und auch der Nürburgring, vor dem ich einen gewissen Respekt hatte und der inzwischen meine Lieblingsstrecke ist, lockte. Zu meiner eigenen Überraschung belegte ich gleich bei meinem allerersten Start dort den ersten Platz in meiner Klasse. Da wegen eines Computerproblems die Zeitnahme-Listen mit den Platzierungen nicht ausgehängt wurden, hätte ich fast die Siegerehrung verpasst …

Erster Platz in der Klasse W