Natürlich gibt es gute Gründe, warum ich mein ‚Plansoll‘ nicht erfüllt habe. Manchmal kommen eben Dinge dazwischen, die Vorrang haben und Pläne vereiteln. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Einer dieser Gründe war nämlich die piekfeine CB72, die mir nahezu zwei ganze Wochen ungeplante Werkstattarbeit beschert hat. Werkstattarbeit, die Spaß gemacht hat, und weitgehend erfolgreich war. Jedenfalls hat das sehr kurzfristig eingeplante Rennwochenende in Schotten viel Freude gebracht. Und auch die Durchsicht meines CB-400-FOUR-Motors, die ich für den Winter geplant hatte, habe ich unter Einsatz der Reste an Selbstdisziplin, die ich in meinem Arbeitsleben tagtäglich einsetzen musste, dann doch noch im Frühling erledigt. Auch dafür waren fast 2 Wochen Werkstatteinsatz erforderlich, die mit einem Motor belohnt wurden, der seither wieder wunderbar läuft.


Außerdem hat Piet seine 400er endgültig übernommen, nachdem ich noch einige Arbeit mit deren Vergasern hatte. Da sie nach dem zweiten Mal synchronisieren sehr schön lief, aber bei Ampelstopps zum Ausgehen neigte, habe ich sie kurzerhand zu einem Besuch bei Ago mitgenommen. Der fand die Vergaser korrekt synchronisiert, nur die Luftmengenregulierung musste noch etwas nachjustiert werden. Nun scheint soweit alles in Ordnung zu sein. Bei der Probefahrt stellt Ago noch ein etwas zu strammes Lenkkopflager fest, was schnell behoben ist. Der Profi entdeckt halt doch immer noch Details.


Und während ich mich in Schotten mit der CB72 anfreunde, macht Piet mit seiner Schwester Louisa eine mehrstündige 400er-Spritztour ins Sauerland. Die Clubman ist ein Einsitzer, da war das nicht möglich.

Ago hat den Spaß am Motorradfahren wieder entdeckt. Nachdem er etliche Jahre fast nur noch auf der Rennstrecke mit dem Zweirad unterwegs war, reißt er seit einiger Zeit wieder reichlich Kilometer mit seiner T160 ab. Eine dieser Touren führt ihn nach Much, ein Besuch über den ich mich sehr freue. Als er wieder aufbricht, begleite ich ihn ein Stück, was tatsächlich eine Premiere ist: Wir waren noch nie gemeinsam mit den Triples unterwegs.

Und wo wir gerade bei Dreizylindern sind. Auf einer Spritztour mit Piet machen wir einen Abstecher zu Peter. Natürlich beeindruckt dessen Sammlung, und die Sitzprobe auf der Eckert-Honda scheint Piet zuzusagen. Leider ist dieses Schmuckstück außerhalb unserer finanziellen Reichweite.
Peter erweckt gerade seinen Kawa-Triple aus dem Winterschlaf. Wir machen uns auf den Weg zu einem netten Biergarten, aber plötzlich rollt Peter am Straßenrand aus, da seine Kupplung streikt. Es ist nur ein ausgehängter Zug, und im Werkzeugfach meines guten alten Harro-Tankrucksacks findet sich alles was wir brauchen.


Einige Zeit später wiederholt sich das Dreizylinder-Szenario, als mir an der Trident keine hundert Meter von Peters Haus entfernt, der Kupplungszug reißt. Ich bin nicht ganz sicher, aber es war wohl noch der erste. Dann hat er 27 Jahre gehalten. In Peters Züge-Kiste findet sich Ersatz, und wir erreichen den Engländer-Stammtisch mit kleiner Verspätung.
Damit Alois die neu aufgebaute Norton Commando bei der DEKRA vorführen kann, muss mein alter Bau-Anhänger mal wieder ran. Natürlich ist die Abnahme reine Formsache, schließlich ist der Neuaufbau einer Commando für Alois inzwischen fast schon Routine.

Gerd ist fast nur noch mit seiner Kawasaki W650 unterwegs. Aber er schafft es dann doch auch mal wieder mit der Honda in meine Einfahrt. Die bräuchte mal dringend eine Vergaser-Synchronisation, aber irgendwie ist er gerade unmotiviert, was das Schrauben angeht. Nun, der nächste Winter kommt bestimmt.

Zu Martin für eine Pässe-Tour hab ich’s leider nicht geschafft, das wird dieses Jahr wohl nichts mehr werden. Außerdem ist er gerade mit dem Aufbereiten seiner Neuerwerbung beschäftigt. Mit dieser Anschaffung macht er mal wieder sehr deutlich, wie groß die Bandbreite beim Thema Motorrad ist. Es gibt wirklich für jeden etwas. Und in Martins Garage stehen lauter Ausnahme-Erscheinungen, alle sehr verschieden.

Bei einer meiner Touren halte ich wieder an der Alten Schule, wo gerade die ersten Teilnehmer des diesjährigen Guzzi-Falcone-Treffens ankommen. Leider bin ich an diesem Wochenende nicht da, es wäre sicher sehenswert gewesen.




Ramon schickt aus dem Frankreich-Urlaub Fotos von seltenen Schätzchen. Und auch mein Schulfreund Emse schickt aus dem Frankreich-Urlaub ein paar Fotos. Ja, auch die Franzosen stehen auf alte Motorräder, besonders Hondas, auch dort werden sie am Leben erhalten.




Unsere Alteisen-Frühstücksrunde ist inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden, und macht sich Anfang August zu einer Tagestour auf kleinen Straßen auf den Weg ins Sauerland (siehe Aufmacher-Foto oben) auf den Weg. Schöne Straßen durch schöne Landschaft mit wenig Verkehr, aber verpflegungstechnisch schwierig. Die Sauerländer gehen sparsam mit geöffneter Gastronomie um. Trotzdem ein sehr schöner Tag, das sollten wir wiederholen. Alois und ich sind zufrieden, dass unsere neu gemachten Motoren prima laufen.



Bei einem Kurzbesuch bei Ago helfe ich ‚fabrikneue‘ Triumph Tiger aus der Kiste auszupacken. Das wäre etwas für Peter. In jungen Jahren hat er bei einem Motorradhändler den Job gehabt, neue Maschinen aus der Kiste auszupacken. Deshalb müssen seine Motorräder so sein, wie sie damals aus der Kiste kamen. Was er wohl zu solchen Kisten gesagt hätte?

Natürlich sind in diesen Kisten keine neuen Maschinen. Es handelt sich um ehemalige Polizei-Motorräder aus Nigeria. Der Zustand scheint auf den ersten Blick hoffnungslos. Aber was ein Schrauber ist…



Und ganz ehrlich: Hätte ich nicht schon genug Projekte – eine Tiger würde mich durchaus locken.
Nun haben wir schon fast Ende August, der Sommer geht bald. Ganz spontan schaffen es Frank und ich uns noch kurzfristig zu einem „Clubman’s Ride“ zu verabreden.

Wir drehen eine entspannte Runde durch das Bergische Land und lassen die Eintöpfe bollern. An der Alten Schule steht eine BSA, die zum Chopper mutiert ist. Ich fühle mich in die frühen Siebziger Jahre zurückversetzt.

Wenn jetzt jemand Lust zum Lesen bekommen hat, auch andere, jüngere Kradisten machen solche Wesites. Und mit durchaus unterschiedlichen Schwerpunkten und Ansprüchen. Bei 550Moto kann man sich ansehen, wie jemand außerordentlich sorgfältig, fast penibel arbeitet und eigene Vorstellungen umsetzt. Ratracer arbeitet mit kleinem Budget und probiert einfach aus (was mich sehr an meine Anfänge erinnert).