Eigentlich sollte dies wieder ein Frühstück unserer Alteisen-Senioren-Runde mit anschließender Ausfahrt werden. Aber erst hatte Gerd abgesagt, dann Peter. Alois und ich haben kurzerhand beschlossen, trotzdem nach einem guten Frühstück zu fahren. Als wir dann starteten, war es nicht mehr ganz so kalt, wie auf meinem Weg zum Bäcker.



Diesmal machte Alois den Scout und nahm die altbekannte schöne Strecke rüber ins Siegtal und dann flussaufwärts bis nach Wissen. Irgendwann bog er unterwegs ab, dann noch mehrmals und schon bald konnte ich mir diese nette kleine Seitenstrecke wegen der vielen Abzweigungen nicht mehr merken. Kurz hinter Wissen liegt in Steineberg das Westerwaldmuseum. Es handelt sich dabei um eine private Sammlung. Die Das Betreiberehepaar ist schon in höherem Alter, aber immer noch mit Herzblut dabei. Seit Jahren haben sie auch stets einen Stand auf der Veterama.


Alois weiß, dass ich kein besonderer BMW-Fan bin und hatte mich gewarnt, denn der Schwerpunkt der Sammlung sind alte BMW’s. Was soll‘s, ich finde gerade die Vielfalt im Thema Motorrad ist das Salz in der Suppe. Außerdem bietet die Sammlung mehr, es sind durchaus auch andere Marken vertreten, und eigentlich ist die Ausstellung eher ein wildes Sammelsurium. So findet sich auch ein Regal mit Kaffeekannen, mit Schreibmaschinen und sogar mit alten Staubsaugern und weiteren alten Kuriositäten.





Die Betreiberin empfängt und ausgesprochen freundlich, und der Eintrittspreis ist eher symbolisch. In der kleinen Halle stehen die Exponate auf zwei Etagen dicht an dicht. Immer wieder entdeckt man interessante Dinge, wenn man sich die nötige Zeit nimmt.







Der Herr des Hauses lässt uns noch einen Blick in seine Werkstatt werfen, wo er trotz seines fortgeschrittenen Alters immer noch alte Schätze wiederbelebt. Aber er klagt wie viele in der Szene über eine Entwicklung, die zunehmend Probleme bereitet. Immer mehr der Fachleute für alte Techniken gehen in den Ruhestand. Teileherstellung, Beschaffung und Instandsetzung werden zunehmend schwierig. Wertvolles Wissen um Handwerkskunst und Technik geht verloren. Wird es im digitalen Zeitalter gelingen nicht nur die Asche zu bewahren, sondern die Glut an die junge Generation weiterzugeben?

Die Fahrt und das Stöbern haben hungrig gemacht. Alois kennt einen guten Italiener im nahegelegenen Gebhardshain. Nach einem sehr guten Mittagsessen machen wir uns auf kleinen Nebenstraße mit vielen Kurven auf eine entspannte Rückfahrt. Ohne jede Hektik bollert Alois mit der inzwischen eingefahrenen Norton vor mir her. Die Honda läuft so ruhig und leise, dass ich sie gegen den Sound aus den Norton-Roadster-Tüten gar nicht mehr höre. Ich genieße die schöne Strecke heimwärts. Wie so oft machen wir auf eine Tasse Cappuccino noch eine kleine Pause an der alten Schule. Die schon im Sommer hier gesichtete Norton Fastback taucht auch auf, und natürlich kennen Alois und ihr Besitzer sich.

Auch eine Fastback die etwas Zuwendung braucht, wird derzeit angeboten. Alois hat noch kein Winter-Projekt. Ich bin mal gespannt, ob es die Fastback, die Honda oder etwas ganz anderes wird. Nächstes Wochenende ist Veterama…