Eigentlich wäre diese kleine Burgentour eine Tagestour gewesen. Weniger wegen der zu fahrenden Kilometer, eher weil man Zeit braucht, um sich die Burgen nicht nur von außen anzusehen. Nun hatte ich an diesem Tag aber mittags noch einen lästigen formalen Behördentermin und bin erst recht spät losgekommen. Den Part mit dem Ansehen habe ich deshalb auf’s nächste Mal verschoben.
Zunächst führte mich mein Weg von Much über Drabenderhöhe nach Wiehl, dann weiter zum Schloss Homburg, das für mich eher den Charakter einer Burg hat. Für Fans von Mittelaltermärkten ein lohnendes Ziel wenn er dort stattfindet, die Kulisse ist perfekt.


Ich nehme wieder die schönen Landstraßen unter die Räder und fahre Richtung Waldbröl. Nach einigem Stop-and-go durch das Provinzstädtchen freue ich mich an den Kurven die hinunter ins Windecker Ländchen und ins Siegtal führen. Leider ist auch diese Strecke inzwischen an Sonn- und Feiertagen für Motorräder gesperrt. Das übliche Ergebnis, wenn eine vergleichsweise kleine Gruppe sich längere Zeit nicht an die geltenden Regeln hält, das büßen dann alle.
Zwar lockt in Schladern das ‚Elmores‘ am Siegwasserfall mit einem Cappucino, aber der Tag ist schon zu fortgeschritten, für diesen Zwischenstopp.


Lange war die Straße von Schladern weiter bergab wegen eines massiven Schadens gesperrt. Inzwischen wurde dieser Abschnitt vollständig neu gebaut, und man kann dem Verlauf der Sieg wieder folgen. Kurz nach Schladern geht es rechts ab zur Ruine der Burg Windeck.


Die letzten Meter vom Parkplatz führt ein recht steiler Fußweg hinauf zur Burgruine, von der man einen herrlichen Ausblick auf das Siegtal hat. Was eine günstige Immobilienlage ist, wussten sie schon vor rund 1000 Jahren.

Nur wenige Kilometer weiter lege ich einen kurzen Zwischenstopp in Dattenfeld ein. Die ‚Burg‘ Dattenfeld ist eigentlich nur ein burgähnlich befestigter alter Herrensitz.

Der Nachmittag ist inzwischen schon recht fortgeschritten, also fahre ich ohne langen Aufenthalt weiter der Sieg folgend flußabwärts. Hinter Eitorf wechsele ich das Sieg-Ufer und folge dem Fluss bis ich die Abzweigung nach Blankenberg erreiche. Eine schmale Straße windet sich in engen Serpentinen den steilen Hang hinauf. Der mittelalterliche Ort ist einen Besuch wert.

Am Ortseingang liegt die Burgruine, von der man einen tollen Blick auf das Siegtal hat.
Die Tage werden nun kürzer und ich habe noch einige Kilometer zurück nach Much vor mir. Als ich auf einen Cappucino an der alten Schule anhalte, brechen gerade die letzten Besucher auf. Es war eine nette Tour, die ich gerne nochmal mit etwas mehr Zeit machen möchte.

Wenn wir einen milden und halbwegs trockenen Oktober bekommen, sollte noch ein paar kleine Ausfahrten möglich sein. Und ich nehme mir vor, im kommenden Jahr endlich mehr auf Tour zu gehen.