Als wir die kleine Four abladen, ist es trotz Sonne noch ziemlich frisch, der böige Wind tut sein Übriges. Wir haben das Motorrad noch nicht vom Anhänger geladen, da werden wir schon gefragt, ob sie zu verkaufen ist. Ist sie natürlich nicht!
Vom Parkplatz zum Eingang der Messehalle müssen wir schieben, und es geht etwas bergauf. (Schon doof, wenn man vergisst, die Batterie mal zu laden …) Und ich merke, dass ich vor Beginn der Rennsaison dringend wieder etwas für meine Kondition tun muss, ich bin doch etwas atemlos, man wird halt nicht jünger.
Der CB-750-Four-Club hat auf der Messe traditionell einen schönen, recht großen und in der Regel gut bestückten Stand. Die Abstimmung mit Heinz im Vorfeld war angenehm unkompliziert, und da er bei unserer Ankunft noch im Stau steht, werden wir ganz zügig von einem anderen Clubmitglied am Tor abgeholt. Schnell steht die kleine Four an ihrem Platz, sie ist diesmal tatsächlich die Einzige mit weniger als 750 Kubikzentimetern. Das unterstreicht ihre Exklusivität, die kleinen Vierzylinder sind inzwischen deutlich seltener zu finden als die 750 Four.
Wir bummeln lange durch die Hallen, sehen uns an, was so an aktuellen Motorrädern angeboten wird. Es gibt auch etliche hochkarätige Rennbikes zu sehen. Und mir fällt auf, dass der Retro-Boom anscheinend an Fahrt aufnimmt, fast alle Hersteller haben mehrere Modelle im Programm.
Und auch bei der kleinen Bühnenshow der Zeitschrift MOTORRAD, die wir zufällig mitbekommen, geht es um das Thema Oldtimer und Retro-Bikes. Auf der Bühne stehen als Beispiele eine Yamaha SR 500, die wieder aufpoliert werden soll, und die aktuelle Honda Dax.
Ein Getränkehersteller hat in einer der Hallen einen Truck mit diversen Rampen und so weiter stehen, und zwei Trial-Fahrer zeigen eine irre Show, da wird einem beim Zusehen schon schwindlig. Ich wäre wohl schon bei den einfachsten Kunststückchen maßlos überfordert.
Als wir an den Club-Stand zurückkommen, fällt sofort auf, dass hier keine Retro-Modelle stehen: So viel Chrom blinkt nirgendwo! Ich quatsche noch ein bisschen Benzin mit Andreas, einem echten 400er Spezialisten, der mir schon das eine oder andere exquisite Teil für meine Rennmaschine geliefert hat. Noch eine Tasse Kaffee, dann geht es nach Hause. Und am Sonntag holen wir die Honda wieder ab.
Nachtrag: Die grüne Honda, die die Jungs hier bestaunen, hat den Messepreis für den besten Umbau gewonnen. Glückwunsch!
