Motorrad

Winteraktivitäten

Jetzt ist er doch recht schnell und kalt gekommen, der Winter. Gab es im Oktober noch den einen oder anderen schönen Tag, kam der November recht kalt und nass, also so wie er früher immer war. Zeit die Winter-Schrauber-Aktivitäten zu starten.

Armin

Im Juli hatte ich mit Piet noch die erste gemeinsame Spritztour gemacht, bei der er seine neu aufgebaute Honda 400 FOUR fahren konnte. Läuft seidenweich, der kleine Vierzylinder. Nun steht das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben an. Und die Vergaser sind auch noch nicht optimal eingestellt und synchronisiert, da muss ich noch mal ran.

Noch knistert der warme Motor…

Es war an einem der letzten warmen Tage, als Gerd seine Neue vorführen gekommen ist. Die Kawasaki W 650 ist nochmal einiges jünger als meine Clubman, beide gehören zu den frühen Retro-Classic-Bikes. Besonders interessant ist sie durch ihren Nockenwellenantrieb über eine Königswelle, eine technisch recht aufwendige Konstruktion.

Motorschutzbügel sind oft sinnvoll, aber selten schön. Dieser ist besonders hässlich und steht somit heftig im Kontrast zum Motorrad.

Natürlich hab ich wieder mit Alois den Trip zur Veterama gemacht, diesmal hat uns Peter begleitet. Er suchte Teile oder eine komplette Duplex-Bremse für seine Triumph. Weil mir Entsprechendes stets vor ihm ins Auge gefallen ist, kam ich für diesen Tag zu dem fragwürdigen Spitznamen ‚Trüffelschwein‘.

Projekte für ganz Mutige.
Lange vorbei: Die Messing-Ära. Was wohl nach den LED-Scheinwerfern kommt?

Es ist immer wieder schön, an den Ständen zu stöbern. Und einige komplett-Maschinen zu passablen Preisen gab es durchaus. Aber für manch gutes Stück wurden auch astronomische Summen gefordert.

Matchless-Eintopf, ideal für Classic-Gelände-Wettbewerbe.
Diese unrestaurierte CB 450 K in gutem Zustand hätte man zu einem akzeptablen Preis bekommen.
Eine Zeitlang wollte sie keiner haben, heute sind sie seltene Liebhaberstücke: frühe Hondas aus den Sechzigern.
Dieses BMW-Gespann war wohl noch in dem Zustand, wie es vor vielen Jahren die Rennstrecke zum letzten Mal verlassen hat.
Hiervon konnte sich Peter einige Zeit nicht losreißen…

Nach und nach hat sich bei mir wieder einiges Material angesammelt, das aufbereitet werden muss. Gut wenn man jemanden mit einer vernünftigen Strahlkabine kennt, so wird alles in einen Zustand versetzt, mit dem man dann im Winter gut arbeiten kann.

Blitzblank. Bald kann der richtige Tank auf den Rahmen der CB 72 montiert werden.

Gerd sind dann noch eine Yamaha XS 650 in Teilen und eine komplette Maschine, die länger gestanden hat, zugelaufen.

Auf den ersten Blick nicht schlecht.
XS Nummer zwei, kistenweise Teile: So endet mancher Restaurierungs-Versuch.

Erwartungsgemäß gibt es Standschäden und Rost an den Standrohren, das ist die Regel. Aber zwei krumme Standrohre lassen aufhorchen, da sollte er besser mal den Rahmen genau prüfen.

Mit bloßem Auge erkennbar: dieses Standrohr ist Schrott.

Peter ruft um Hilfe, in seiner Sammlung gibt es einiges an Material was umgeschichtet werden muss. Eine Hebebühne lässt sich zu zweit nun mal besser aufbauen, als alleine. Und eine Münch schiebt sich dann auch leichter drauf. Aber was tut man nicht alles für ein Frühstück…

Wenn man einen Auto-Motor in ein Motorrad einbaut…Was für ein Brummer.

Der Motor für das Rob-North-Projekt bekommt links wie geplant endlich ein Kurbelwellenlager mit etwas mehr Lagerluft. Ago sucht in seinem Gebrauchtteilelager auch gleich die fehlenden Getriebe-Teile für mich heraus. Und da ich ein paar Tage später nach Backnang fahre, liefere ich bei der Gelegenheit für ihn gleich noch einen komplett sanierten Triumph-Twin-Motor in meiner süddeutschen Heimatstadt aus.

Immer ein schöner Anblick, so ein frisch aufbereiteter Motor.

Auch ich habe Projekte gelagert, deren Zukunft ungewiss ist. So z. B. eine RD 125, eine inzwischen sehr seltene Zweitakt-Zweizylinder-Yamaha, und sogar das frühe Modell mit Trommelbremse vorne. Aber da ich noch genug Projekte habe, und auch nicht so sehr auf Zweitakter stehe, bekommt sie Martin. Er ist Fan der Marke und treibt zwei Zweitakt-Yamahas um den Rundkurs oder den Berg hinauf. Und weil wir uns seit Corona nicht mehr gesehen haben, folge ich seiner Einladung und nehme sie zum Besuch am Chiemsee mit. Vielleicht liefert er ja den einen oder anderen Gastbeitrag für diese Website.

Der kleine Abstecher weg von der Autobahn zur Abholung des Motors führt durch wunderschöne Winterlandschaften.

Trotz des gerade abgeklungenen Schneechaos in München komme ich ganz gut im Süden der Republik an. Und angesichts der winterlichen Landschaft macht die Fahrt sogar Spaß. Allerdings kommt das Navi dann auf dem Abstecher weg von der Autobahn mit den vielen wegen Schneebruch gesperrten Straßen überhaupt nicht klar. Nun, ich weiß, warum mein alter Auto-Atlas immer noch mitfährt…

Bis sie auch nur annähernd in einem vergleichbaren Zustand sein wird…
…wird Martin wohl einige Stunden mit der kleinen RD verbringen.

Nebenbei sammle ich unterwegs noch einen 400-FOUR-Motor für ein Taschengeld ein, schließlich hat der Aufbau von Piet’s 400er mein Teilelager drastisch reduziert. Mal sehen wie weit ich mit der Schrauberei diesen Winter komme.

Die Kaperfahrt war erfolgreich: Beute gemacht.

Wieder zuhause bin ich doch froh, dass ich nicht mit der Bahn gefahren bin. Abgesehen davon, dass ich nichts von den Motorrad-Fragmenten hätte transportieren können, wäre ich wohl wegen des kurzfristig ausgerufenen Streiks irgendwo gestrandet.

Beim Anblick dieser Berge wird eines klar: Im Sommer komme ich wieder und wir fahren Pässe!