Eigentlich stehe ich dem Thema „Idole“ eher skeptisch gegenüber, Heldenverehrung ist nicht so mein Ding. Insofern blieb ich auch ganz entspannt, als sich der kürzlich verstorbene Phil Read etwas muffelig eines Morgens in Spa an der Pommes-Bude neben mich stellte, um seine Bestellung aufzugeben. Auf dem Rückweg zu unserer Box kamen mir Luigi Taveri und seine Frau entgegen, beide erstaunlich klein, beide weißhaarig und beide mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, das einen unwillkürlich ansteckte.
Trotzdem war der Renn-Promi-Auflauf, den Willi Marewski da zweimal in Schotten zustande brachte, beeindruckend. Insbesondere, als Agostini die Dreizylinder-MV die Start-Ziel-Gerade hinunter jagte. Das Tempo, mit dem er die Gangwechsel vollzog und den Motor wieder auf Drehzahl brachte, war beeindruckend. Fünfzehn Weltmeistertitel und 122 Grand-Prix-Siege kommen eben nicht von ungefähr.
Ähnlich bekannt dürfte Jim Redman sein, der mit Mike Hailwood und Luigi Taveri in den Sechzigern zur Honda-Mannschaft gehörte und der sechsfacher Weltmeister ist. In Schotten war er wie in seiner Anfangszeit auf einer Norton Manx unterwegs, aber auch auf MV Agusta, in seinen aktiven Tagen eine Maschine der italienischen Konkurrenz.
Auch der freundliche Schweizer und dreifache Weltmeister Luigi Taveri drehte auf seinem 250er Honda-Werksrenner ein paar schnelle Runden, eine originale 500er Gilera pilotiert vom zweifachen Weltmeister Umberto Masetti war ihm dicht auf den Fersen.
Mit dabei war auch Dieter Braun, ebenfalls einer mit Weltmeistertitel.
Der Sammler Marewski selbst fuhr eine 500er Gilera.
Es waren noch mehr bekannte Fahrer dabei, aber ich habe nicht alle vor die Linse bekommen beziehungsweise kenne nicht alle Namen zu den Gesichtern.
Und auch etwas Lokalprominenz (Stefan Knittel und Norbert Prokschi, beide auf Norton) war am Start.
