Stefan hat sich nach Spanien verzogen, aber vorher ist er noch zum seriellen Restaurieren übergegangen. Jetzt werden gleich drei baugleiche Modelle parallel flott gemacht.
Hat natürlich Vorteile, wenn man immer die gleichen Fahrzeuge restauriert. Man kennt das Töff mit der Zeit in- und auswendig, hat seine bekannten Ersatzteil-Quellen und es vereinfacht die Ersatzteil-Lagerhaltung.
Alois macht das ähnlich. Sein Ding ist die Norton Commando. Entsprechend liegen eigentlich fast nur Norton-Teile in seinem Regal. Okay, es gibt auch einen Norton-Eintopf und ein modernes BMW-Gespann in seiner Garage. Und eine Honda CB 400 Four hat er auch schon mal wieder flott gemacht. Eines seiner letzten Projekte war ein sehr seltenes Wasp-Motocross-Gespann, natürlich mit Norton-Motor. Aber im Moment baut er mal wieder eine Commando neu auf.
Alois ist mein Elektrik-Held. Elektrik ist nicht mein Ding, und bevor ich meine Nerven unnötig strapaziere, bitte ich in besonderen Fällen lieber ihn um Hilfe. Im Gegenzug sollte ich ihm kürzlich eine Buchse für sein aktuelles Commando-Projekt auf der Drehbank etwas kürzen. Hab ich dann auch, aber leider nach dem altbekannten Motto: „Wer viel misst, misst Mist.“ Und schon war das Ding einen Tick zu kurz. Peinlich! Aber ab ist ab. Drehbank rückwärts laufen lassen und Späne drauf werfen hat auch nicht geholfen. Alois hat das Problem dann mit ein paar Distanzscheiben behoben.
Auf der Hebebühne von Alois parkt aber im Moment nicht seine aktuelle Commando-Baustelle, sondern seine Roadster, die gerade die Frühjahrsinspektion bekommen hat. Und unter der Hebebühne ist eine ordentlich Ölpfütze, was natürlich regelrecht zu dem entsprechenden Gefrotzel von der Art „Mit einer Triumph Trident wär das nicht passiert.“ herausfordert.
Schnell stellt sich heraus, dass nicht die Norton, sondern die Hydraulik der Hebebühne inkontinent ist. Tja, zwanzig Jahre Dienst hinterlassen Spuren …
Mit Peter war ich diesen Winter mal bei Ago, der sollte noch mal an seine BSA Rocket 3 Hand anlegen. Nachdem die Vergaser eingestellt und synchronisiert waren, hielt sie auch das Standgas.
Peters Keller ist sehenswert, dort steht ein Juwel neben dem anderen. Beneidenswert, diese Sammlung. Und er fährt sie tatsächlich alle. Alois und ich finden ja, die Mopeds müssen nicht immer hochglanzpoliert sein, man darf ihnen ansehen, dass sie gefahren werden. Nur die Technik sollte top sein. Mir ist es ein Rätsel, wie Peter seine Motorräder permanent in diesem Zustand hält. Ob er die ganze Nacht poliert und auf Schlaf verzichtet? Im Moment wird der Motor einer Eckert-Honda neu aufgebaut …
Eigentlich mag ich den Winter, und meinetwegen darf er reichlich Schnee bringen. Trotzdem kann’s jetzt langsam mal wärmer werden. Ich könnte ein paar warme Sonnenstrahlen brauchen.